Wie unser CEO Mikko Kärkkäinen bereits anmerkte: Im Zeitalter des Living Retail ist Veränderung unvermeidbar. Die Grenzen zwischen on- und offline verschwimmen, und der Einzelhandel ist jetzt Teil eines digitalen Ökosystems, das zunehmend zum Omnichannel-Modell wird. Der Markt verschiebt sich derweil und wächst weiter – Händler müssen sich auf die Anforderungen der Verbraucher von heute einstellen.
Vor dem Hintergrund des ständigen Wandels bleibt ein Thema konstant: Die Notwendigkeit, nachhaltiger zu werden. Verderb zu reduzieren, war in der Branche zwar schon immer wichtig, doch Verbraucher und gesetzliche Vorgaben bauen zunehmend mehr Druck auf Einzelhändler auf. Die USA beispielsweise, wo bis zu 40 Prozent des Nahrungsmittelangebots im Abfall endet, haben sich das Ziel gesetzt, die Verschwendung von Lebensmitteln zwischen 2015 und 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Nachhaltigkeit ist nicht einfach ein Trend – sie ist eine andauernde Mission.
Die gestiegene Nachfrage der Verbraucher nach frischen Lebensmitteln schürt aufs Neue die Sorge um Lebensmittelabfall. In früheren RELEX-Studien gaben 82 Prozent der Lebensmitteleinzelhändler an, dass Frischwaren unabdingbar sind, um Shopper anzulocken – gleichzeitig sagten zwei von drei der befragten Händler aus, dass sie mehr als 1,5 Prozent ihres Jahresumsatzes durch abgelaufene und verdorbene Produkte verlieren. Durch eine Verbesserung von Supply-Chain-Transparenz und Planungsprozessen reduzieren Einzelhändler den Verderb von Lebensmitteln um bis zu 40 Prozent.
Daten zeigen: Nachhaltigkeit wirkt
Da RELEX die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Einzelhandel schon lange erkannt hat, haben wir uns mit Gaia Consulting für eine unabhängige Untersuchung zusammengeschlossen: Ziel war es, mithilfe einer mathematischen Formel die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verderbsreduktion hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Klimabilanz zu messen.
Der Bericht „Make a Difference: Cutting Food Waste and Carbon Footprint through Optimized Forecasting and Replenishment“ zeigt, wie vier RELEX-Kunden, die Frischeprodukte über verschiedene Geschäftsmodelle vertreiben, Verderb reduzieren: Bünting (Supermarkt), Kolonial.no (E-Food-Händler), Menigo (Großhandel) und WHSmith (Convenience).
Die Studie verglich Verkaufs- und Verderbsdaten vor und nach der Implementierung des RELEX-Systems, um die Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu bestimmen. Dabei wurden zwei Methodiken verwendet: eine auf Ausgaben basierende und eine am Gewicht abgeleitete – letztere wurde bevorzugt eingesetzt. Zur Veranschaulichung wurde die eingesparte Menge Treibhausgas zusätzlich als Vergleichsgröße dargestellt: Als Größenskala diente die dem CO2-Fußabdruck entsprechende Anzahl von Rindersteaks.
Maßnahmen zur Verderbsreduktion wirken sich eindeutig auf die CO2-Bilanz von Einzelhändlern aus
Die Studie legt den Zusammenhang zwischen der Verschwendung von Lebensmitteln und der Klimabilanz dar. Sie zeigt auch, wie sich die Auswirkungen für verschiedene Unternehmen unterscheiden: Dabei spielen der Unternehmenstyp, die Art der verkauften Produkte und das Vertriebsmodell selbst eine Rolle.
Kolonial.no (umbenannt in Oda) ist Norwegens größter Onlinehändler für frische Lebensmittel: Die ergriffenen Maßnahmen zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung durch RELEX reduzierten den Verderb um 44 Prozent. Dadurch spart das Unternehmen pro Jahr 228.000 Kilogramm Kohlendioxid ein – dies entspricht dem CO2-Fußabdruck von 103.743 Steaks. Die im Nordwesten Deutschlands vertretene Supermarktkette Bünting erzielte ähnliche Ergebnisse: Die Gruppe reduzierte ihre CO2-Emissionen um 265.000 Kilogramm – das entspricht einer Klimabilanz von 120.411 Steaks. Der britische Convenience-Händler WHSmith senkte seinen Verderb um 26 Prozent, was dem CO2-Fußabdruck von 106.087 Steaks entspricht. Dem schwedischen Lebensmittelgroßhändler Menigo gelang die Reduzierung seiner Emissionen um 302.000 Kilogramm – das Äquivalent von 137.320 Steaks.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Vermeidung von Verderb und die Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in den untersuchten Unternehmen nicht nur der Umwelt zugutekommen: Sie machen sich auch in der Geschäftsbilanz positiv bemerkbar. Alle vier Händler reduzierten ihre Verderbskosten deutlich und messbar durch die Nutzung der RELEX-Software. Weniger Verderb lässt sich direkt in bessere Margen und erhöhte Profitabilität übersetzen.
Als zentrales Ergebnis bestätigt die Studie einen konkreten Zusammenhang zwischen der Reduktion von Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel und mehr Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Die vier untersuchten Unternehmen zeigen mit ihren umweltfreundlichen Geschäftspraktiken nicht nur, dass sie Verantwortung übernehmen – sie verbessern auch ihre operative Effizienz und ihre Kosten-Nutzen-Bilanz. Schritte zu mehr Nachhaltigkeit durch Vermeiden von Verderb und Lebensmittelverschwendung sind für Einzelhändler deshalb zweifellos und in jeder Hinsicht zu empfehlen.
Für mehr Details darüber, wie die vier Unternehmen Verderb reduzierten, ihre Klimabilanz verbesserten und Nettoprofite steigerten, lesen Sie hier die komplette Studie.