Als führende Convenience-Kette ist Franprix mit rund 900 Filialen in ganz Frankreich angesiedelt, vor allem im Großraum Paris. Die Mehrheit der Standorte wird von Franchisenehmern geführt, etwa ein Drittel wird zentral verwaltet und betrieben.
Die Herausforderung: Das dezentrale Bestellwesen war ineffizient
Franprix’ Dispositionsprozess war dezentral und zeitaufwendig: Die Filialmitarbeiter mussten Bestellungen manuell aufgeben. Dabei kam es zu unnötigen Out-of-Stocks oder Verderb und Überbeständen. Das dezentrale Bestellwesen verursachte zudem Lieferspitzen an den typischerweise hochfrequentierten Wochenenden: Das verursachte Kapazitätsprobleme in den Filialen und im Verteilzentrum. Das Filialpersonal hatte Mühe, die Regale nachzufüllen und gleichzeitig hochwertigen Kundenservice zu leisten. Parallel dazu liefen in den Filiallagern Überbestände auf: Sie stapelten sich häufig bis auf die Verkaufsfläche.
Das Unternehmen erkannte, dass die bestehenden Prozesse das Geschäft nicht mehr ausreichend unterstützten. Deshalb suchte Franprix eine Supply-Chain-Lösung mit folgenden Fähigkeiten:
- Automatisierung der manuellen Bestellvorgänge, auch für frische Produkte;
- Optimieren der Prognosen und Disposition, um Verfügbarkeit zu erhöhen und Lebensmittelverderb zu minimieren;
- Steigerung der operativen Effizienz durch Glättung des Warenflusses in die Filialen: Damit die Filialmitarbeiter sich auf die Kunden und wertschöpfende Aufgaben konzentrieren können.
Change-Management: Entscheidend für eine rasche Transformation
Franprix nahm sich ein ehrgeiziges Programm vor, um seine Supply-Chain zu transformieren. RELEX wurde im Rahmen eines Pilotprojekts evaluiert, das die Disposition ausgewählter frischer Produkte in drei Filialen umfasste. Die Ergebnisse überzeugten: RELEX’ KI-gesteuerte Prognose- und Dispositionslösung wurde in den 270 zentral verwalteten Franprix-Filialen implementiert. Die optimierten Prognosen und Dispositionsvorschläge für Waren mit kurzer Haltbarkeit fanden bei Franprix besonderen Anklang: Durch sie wurde etwa die Verfügbarkeit von frischem Brot gesteigert, während der Verderb sich reduzierte.
„Im Vergleich mit unseren wichtigsten französischen Wettbewerbern waren wir etwas spät dran mit der Automatisierung von Prognosen und Disposition“, berichtet Arthur Caron, Franprix’ Head of Operational Excellence. „Das ermöglichte es uns jedoch, direkt mit der modernsten auf dem Markt verfügbaren Technologie einzusteigen und dadurch einen klaren Wettbewerbsvorteil zu erzielen.“
Um sich auf den technologischen Entwicklungssprung vorzubereiten, entwickelte Franprix einen Plan für ein zusammenhängendes Change-Management: Dieser stellte sicher, dass die Mitarbeiter Vertrauen in das neue Tool und die damit verbundenen Prozesse aufbauen. Während des Rollouts stellte Franprix ein Team von rund zehn Mitarbeitern zusammen. Dieses besuchte regelmäßig die Franprix-Standorte, um die Filialleiter in den Prozess einzubinden. Dass die meisten Teammitglieder früher selbst Filialen geleitetet hatten, half ihnen in ihrer Rolle als Prozessbegleiter des Change-Managements: Sie verstanden die Wünsche und Sorgen der Mitarbeiter besser und konnten direkt darauf eingehen. Ein wichtiger Aspekt jedes Change-Management-Projekts, der zu häufig außer Acht gelassen wird.
Darüber hinaus teilte Franprix mehr als zehn Mitarbeiter in der Zentrale dafür ein, die Fragen der Filialmitarbeiter während des Rollouts zu beantworten: Dieses Team prüfte die Verkäufe auf Filialebene sowie weitere Daten in RELEX, war für die schnelle Beantwortung allgemeiner Fragen da und passte bei Bedarf Systemparameter an. Der Erfolg der RELEX-Implementierung ist insbesondere auch der von Franprix forcierten Einbindung der Filialmitarbeiter zu verdanken. Dass die dafür investierte Zeit sich bezahlt machte, zeigen die Ergebnisse.
Resultate auf einen Blick:
- 67 % weniger Out-of-Stocks
- 1,7 Mio. EUR Reduktion des Bestandswerts
- 30 % reduzierter Produktverderb
- 2 Prozentpunkte Margenverbesserung
Aufgrund des wohlüberlegten Change-Managements erreichte Franprix beeindruckende Ergebnisse mit der RELEX-Einführung: Die KI-gesteuerten Absatzprognosen der Lösung verbesserten die Dispositionsgenauigkeit. Die Prognosen erfassen die Absatzmuster automatisch auf Produktstandortebene und beziehen dabei den Einfluss von Wochentagsschwankungen, Saisonalität, Trends und lokalen Wettervorhersagen mit ein.
Insbesondere der Einsatz von Machine-Learning-Algorithmen erwies sich für Franprix als sehr wertvoll: Diese kalkulieren automatisch den Einfluss des Wetters auf die Nachfrage. Der Effekt auf die verschiedenen Produkte und Filialen variiert je nach Standort und Kundenstamm der Filiale. „In den Nachrichten hörte ich, dass eine Hitzewelle bevorstand und dachte bei mir »Oh nein, das hätte ich früher sehen sollen, ich muss meine Planer informieren«,“ so Caron. „Doch als ich mein Team erreichte, sagten mir alle, ich solle mir keine Sorgen machen. Das RELEX-System hatte bereits die Prognosen anhand der aktuellen Wetterprognose angepasst.“
Die neue Prognosegenauigkeit verbessert auch die Filialdisposition. Obwohl die Franprix-Filialen klein sind, führen sie ein breites Angebot von frischen Artikeln wie Fisch und Fleisch, Salat und Sandwiches, Brot und Milchprodukten. RELEX berücksichtigt Absatzdaten auf Filialebene und optimiert auf dieser Grundlage automatisch die Disposition frischer und haltbarer Produkte. Franprix reduzierte Out-of-Stocks um 67 Prozent, den Verderb frischer Lebensmittel um 30 Prozent und den Bestandswert um 1,7 Mio. EUR.
Profitabel ist für Franprix auch RELEX’ proaktive „Lieferfluss-Glättung“: Diese betrachtet autonom künftige Bestellprojektionen. Auf deren Basis zieht das System Bestellungen für Produkte mit langer Haltbarkeit vor. Dadurch glättet RELEX den Warenfluss in die Filialen, der nun ausgeglichener und leichter zu managen ist. Für Franprix’ Filialmitarbeiter bedeutet dies weniger Stress. Während der klassischen Stoßzeiten sind sie nicht länger der Doppelbelastung ausgesetzt, gleichzeitig die Regale auffüllen und Kunden bedienen zu müssen. Das Risiko, die kleinen Filialen mit großen Anlieferungen zu verstopfen, sinkt. Zudem profitiert das Kapazitätsmanagement des Verteilzentrums: Zuvor kämpfte man dort damit, dass mehr als 500 Filialen ihre größte Bestellung jeweils freitags aufgaben. Die Glättung reduzierte den Workload im Verteilzentrum an Freitagen um 20 Prozent.
Über die Prognose- und Dispositionsfunktion hinaus setzt Franprix auch auf RELEX’ leistungsstarke Analysen für die kontinuierliche Sortimentsoptimierung. Das System überwacht Absatz und Profitabilität jeder SKU: Daraufhin liefert es automatisch eine wöchentliche Empfehlung zur Anpassung des Sortiments pro Filiale. So ist Franprix jetzt in der Lage, schlecht performende Produkte schnell auszulisten. Diese können dann durch Produkte ersetzt werden, die die lokale Nachfrage besser abbilden und die Profitabilität der Filiale maximieren.
„RELEX’ flexible Automatisierung ermöglicht uns das einfache und direkte Umsetzen von Änderungen gemäß unserer Unternehmensstrategie“, berichtet Caron. „Die Flexibilität beeindruckt mich immer wieder. Die Optimierung der Produktpalette beispielsweise wäre mit keinem anderen Tool als mit RELEX möglich gewesen.“ Dank dieser Flexibilität analysiert Franprix auch die Bestände langsam drehender Produkte und konnte diese systematisch reduzieren.
Auch in Zukunft wird die Flexibilität der Software Franprix zugutekommen: Mit ihr passt das Unternehmen seine Supply-Chain-Prozesse kontinuierlich an die dynamische Situation des modernen Einzelhandels an. So hilft RELEX Franprix langfristig, das Geschäft weiterzuentwickeln. Und auch auf die Unterstützung des RELEX-Teams kann Franprix jederzeit zählen. „Die Zusammenarbeit mit RELEX ist sehr eng“, erzählt Caron. „Über die Jahre werden wir unglaubliche Fortschritte miteinander machen. Wir haben bereits eine Menge Projekte im Sinn!“
Das folgende Video zeigt, wie Franprix RELEX nutzt
(französisch mit englischen Untertiteln):