RELEX Solutions als führender Anbieter im Bereich Software für Handelsplanung in The Forrester Wave™ ausgezeichnet: Retail Planning Platforms, Q4 2023 | Zum Bericht

menu-close

Integrierte Flächenoptimierung liefert messbaren Mehrwert

Feb 17, 2021 6 min

Category-Management kann eine nervenaufreibende Angelegenheit für Einzelhändler sein. Stimmt die Flächenallokation nicht, ergeben sich Probleme durch potenzielle Out-of-Stocks und entgangene Umsätze, oder – am anderen Ende des Spektrums – Überbestände und hohe Verderbsraten. Das setzt einen Dominoeffekt in Gang, da Filialmitarbeiter zusätzliche Zeit für Aufgaben wie das Auffüllen der Regale aufwenden müssen, statt sich auf den Kundenservice konzentrieren zu können.

Bei diesen Herausforderungen bieten traditionelle Konzepte viele Vorteile. Planogrammierung auf Kategorie- oder Cluster-Ebene ist ein simpler Ansatz, um Markenkonsistenz, Shoppererfahrung und Layout-Compliance zu verbessern. Leider sind diese Konzepte jedoch nicht auf die spezifischen Anforderungen jeder Filiale zugeschnitten. Noch immer verharren zu viele Händler – selbst sehr große und fortschrittliche Unternehmen – auf diesem Entwicklungsstand, obwohl viel Potenzial für Verbesserung vorhanden ist.

So implementieren Einzelhändler beispielsweise seit zwei Jahrzehnten filialspezifische Planogramme, haben aber immer noch Probleme damit, diese über alle Kategorien hinweg mit beständigem Erfolg einzusetzen. Ohne eine Software, die den Prozess automatisiert und den Planern viele Berechnungen abnimmt, gelingt filialspezifische Planogrammierung kaum. Die Vorteile einer solchen Lösung sind signifikant. Eine automatisierte Lösung, die filialspezifische Planogramme erstellt, führt üblicherweise zu Verbesserungen wie etwa:

  • 1–3 % höheren Umsätzen
  • 5–10 % Verderbsreduktion
  • erhöhter Produktverfügbarkeit.

Filialspezifische Planogramme können zwar beachtliche Vorteile bringen, diese Ziele lassen sich jedoch leider nicht dauerhaft garantieren: Zu viele Faktoren, die außerhalb der Kontrolle des Händlers liegen, beeinflussen die traditionellen KPIs – vom saisonuntypischen Wetter bis zu der Filiale eines Wettbewerbers, die nebenan eröffnet.

Was können Händler also tun, um von garantierten Vorteilen in ihrer Flächenplanung zu profitieren?

Integrierte Flächenoptimierung liefert konstante, messbare Vorteile

Ein integrierter Ansatz in der Flächenplanung erlaubt Einzelhändlern durch das Einreißen funktionaler Silos den Aufbau eines konkreten Geschäftsszenarios. Mit dem Einbeziehen von Fläche, Bestand, Supply-Chain und Workforce-Management in einer einzigen, integrierten Lösung realisieren Händler die Vorteile filialspezifischer Planogramme.

Die beiden hervorstechendsten Vorteile integrierter Flächenoptimierung ergeben sich aus:

  1. dem Abbau von Überbeständen, wenn Bestände im Filiallager Platz beanspruchen, weil sie nicht in die Regale passen;
  2. der Verwendung optimierter Bestellvorschläge, um die Lieferhäufigkeit auf Produktebene zu senken und das Handling effizienter zu gestalten.

Mit diesen beiden Vorteilen lassen sich Kosten für das Produkthandling in der gesamten Supply-Chain einsparen, sowohl in Verteilzentren als auch in den Filialen: Dadurch erhöht sich die Rentabilität des Produkts.  

Überbestände reduzieren

Was passiert, wenn Flächen- und Supply-Chain-Planer keine gegenseitige Einsicht in ihre jeweiligen Daten und Pläne haben? Der Category-Manager kreiert ein Planogramm mit den richtigen Produkten in der richtigen Menge für die Filiale – doch das Supply-Chain-Team erstellt eine völlig andere, höhere Prognose darüber, wie diese Produkte sich tatsächlich verkaufen werden.

Am Liefertag ergibt sich für die Filialmitarbeiter ein Unterschied zwischen der von den Supply-Chain-Planern für die Filiale bestellten Produktmenge und dem, was das Flächenplanungsteam im Planogramm ausgearbeitet hat (Abbildung 1). Der Bestand übersteigt nun die allozierte Regalfläche, weshalb das Filialpersonal überlegen muss, wie diese Flächenüberschreitung gehandhabt werden kann.

Abbildung 1: Wird Überbestand in die Filiale geliefert, kommt es zur Überschreitung der Regalfläche.

Es gibt nur wenige Optionen, um mit dieser fehlenden Verknüpfung umzugehen: Entweder werden alle Artikel seitlich und oben in die Regale gestopft, was zu unordentlichen Displays führt oder der überzählige Bestand wird zurück durch den Verkaufsraum und in das Filiallager gekarrt. Leeren sich die Regale dann zu schnell, müssen die Mitarbeiter die Regallücken erst bemerken, in das Filiallager zurückkehren, um dort die Verfügbarkeit zu prüfen und dann, falls Bestand vorhanden ist, das Regal auf der Verkaufsfläche erneut auffüllen.

Viele Filialen leiden unter unnötig hohen Betriebskosten, da die Angestellten gezwungen sind, einen ewigen Kreislauf zu wiederholen: Bestand aus dem Lager in die Regale zu verfrachten. Auch die Gefahr entgangener Verkäufe steigt, wenn die Mitarbeiter die Regallücken nicht früh genug bemerken – oder ursprünglich bereits zu wenig Bestand durch das Supply-Chain-Team geschickt wurde, um das Regal zu füllen.

Integrierte Planung verbessert die Sichtbarkeit von Flächenplänen und -beschränkungen und befähigt die Supply-Chain-Teams/Disponenten, die Bestellmengen sowie die Häufigkeit der Kommissionierung in den Verteilzentren zu optimieren. Flächenplanungsteams hingegen erstellen akkuratere Planogramme auf Grundlage von Verkaufsprognosen auf Filialebene, die Wochentags- und saisonale Schwankungen sowie alle geplanten Kampagnenaktivitäten beinhalten.

Abbildung 2: Im Beispiel wurden die Planogramme so kreiert, dass die Bestände in die Regale passen. Ohne Bestelloptimierung reicht der Bestand jetzt jedoch nicht mehr aus, um die verfügbare Fläche zu füllen.

Vollständig integrierte Flächen- und Supply-Chain-Planung

Mit integrierter Flächenoptimierung – so zeigt es unsere Erfahrung – gelingt Händlern eine akkurate, automatisierte Disposition direkt ins Regal: ohne übermäßige manuelle Kalkulationsarbeit der Planer. Das Gleiche trifft auf die Lieferpositionen zu, also die Frequenz der Lieferung an die Filialen für ein Produkt oder wie häufig die Mitarbeiter dieses Produkt in den Verteilzentren kommissionieren müssen.

Ähnlich wie Lieferungen direkt ins Regal die operative Effizienz der Filialen steigern, sorgt die Reduzierung von Lieferpositionen für eine gesteigerte operative Effizienz in den Verteilzentren. Hat die Supply-Chain-Software Zugang zu den Daten der Flächenplanung (welche Fläche steht pro Filiale zur Verfügung und welche Produkte werden in welchen Mengen verräumt), optimiert sie die Häufigkeit, in der Artikel in den Verteilzentren kommissioniert werden müssen.

Besonders für Schnelldreher ist das von Bedeutung: Diese sollten weniger häufig und in größeren Mengen kommissioniert werden, um genügend Reichweite über den Lieferzyklus zu bieten. Die Einspeisung von Flächendaten in die Supply-Chain-Planung ermöglicht es den Verteilzentren, die Filialen seltener, jedoch mit größeren Mengen zu beliefern: So muss weniger häufig kommissioniert werden.

Abbildung 3: Die Optimierung von Bestellvorschlägen reduziert die Lieferfrequenz an die Filialen – bei gleicher Verfügbarkeit und Beständen, die ins Regal passen und die vorhandene Fläche ausfüllen.

Messbare Resultate: Die Vorteile integrierter Planung

Mit integrierter Flächenoptimierung profitieren Einzelhändler dennoch von allen Vorteilen der lokalisierten Flächenplanung. Das zeigen einige Beispiele unserer Kunden: Der britische Lebensmitteleinzelhändler East of England Co-op erzielte eine Umsatzsteigerung von 2,2 Prozent durch die Einführung filialspezifischer Planogrammierung. Andere Unternehmen erhöhten ihren Lagerumschlag um 12 Prozent. Die Conveniencekette Circle K erreichte eine über 10-prozentige Bestandsreduktion bei Tabakwaren, ihrer herausforderndsten Kategorie, und steigerte die Verfügbarkeit um zwei Prozent.

Jenseits dieser üblichen, jedoch schwer zu garantierenden KPIs, bietet integrierte Planung greifbare operative Kosteneinsparungen: Sie reduziert die Zahl der Lieferpositionen und der Fälle, in denen es zur Überschreitung der vorhandenen Regalfläche kommt. Unseren Erfahrungen nach sparen Händler mit der Disposition direkt ins Regal Betriebskosten von bis zu einem Prozent ein, reduzieren Lieferpositionen in die Filiale um 25 bis 35 Prozent und erleben 15 bis 25 Prozent weniger Überschreitungen der verfügbaren Regalflächen. Einzelhändler, die Waren mit Verfallsdatum im Sortiment haben, erreichen eine Verderbsreduktion von 5 bis 10 Prozent durch optimierte Facings. Dadurch, dass die Mitarbeiter in der Filiale weniger Zeit für das Bestücken und Wiederauffüllen der Regale aufwenden, können sie sich darauf konzentrieren, erstklassigen Kundenservice zu liefern.   

Eine moderne, integrierte Planungslösung sollte diese Vorteile liefern und gleichzeitig so flexibel sein, dass sie sich einfach an wechselnde Geschäftsbedingungen und Strategien anpassen lässt. Die richtige Planungslösung automatisiert Planogramme und optimiert diese für jede Art von Warenträger – nicht nur für standardisierte Regale – und bezieht das Hinzufügen und Löschen von Produkten ein.

Das RELEX-System wurde mit dem Ansatz „Konfigurieren statt Programmieren“ entwickelt: Dieser berücksichtigt, wie sehr sich die Bedürfnisse von Einzelhändlern oder sogar einzelnen Produktkategorien innerhalb eines Unternehmens unterscheiden. Mit einer modernen Lösung sind Einzelhändler nicht länger auf externe Anbieter zur Anpassung ihrer Prozesse angewiesen. Heute können Planer mit Hilfe flexibler Konfigurierung selbst innovativ und experimentell tätig werden und haben ihre Automatisierungs- und Optimierungsprozesse schnell und effizient selbst in der Hand.  

Beitrag von

Steve Boon

VP Sales

Sam Welton

Product Strategy and Management Lead